Au * Erwerb des „Edelsitzes Niedergiesing“ durch den mit seiner Münchner Verwandtschaft zerstrittene Ingolstädter Herzog Ludwig der Bärtige.
Er will von hier aus seine Fehde mit den Münchner Herzögen austragen.
Au * Georg Schobinger lässt „Wageck“ an der Lilienstraße durch zusätzliche Zahlungen zu einem „Edelsitz“ erheben.
Au * Der Rat des Inneren und Aufschlagseinnehmer der Landschaft in Baiern, Georg Benno Schobinger von Steppberg, verkauft den Edelsitz Wagegg in der Au an Anna Maria Cammerloherin, der Ehefrau des Hofkammerrats Johann Christoph Cammerloher.
Au * Anna Maria Cammerloherin erreicht die Erhebung des „Edelsitzes Wageck“ zur „Hofmark Wageck“.
Sie lässt die Mühle zu einer „zweigängigen Mahlmühle“, die später sogar zur sechsgängigen aufgestockt wird, ausbauen.
Sie fährt zur „Schranne“, kaufte Getreide und bringt das Mehl wieder in die Stadt. Diese Handlung zieht heftige Beschwerden der städtischen Müller nach sich, „weil diese Concurrenzmacherei sie [die städtischen Müller] mit Weib und Kind an den Bettelstab bringe“.
Au - Untergiesing * Der Name „Falckhenau“ für den „Edelsitz“ des Johann Georg von Messerer taucht erstmals auf.
Untergiesing * Der „Hofbankier“ und „Kommerzienrat“ Franz Anton von Pilgram erweitert seine Grundstücke durch weitere Zukäufe.
Er baut auf seinem Grund - „am Weg nach Harlaching“ - ein Schlösschen mit einer herrlichen Gartenanlage und beantragt anschließend beim Kurfürsten Carl Theodor die Erhöhung seines Hauses zu einem „Edelsitz“.
In seinem Antrag führt der „Hofbankier“ aus, dass er ein „nächst Obergiesing nahe der Isar liegendes, dem Revier Ehre machendes und denen Baulauten zu Gutem gediehenes Gebäude und Garten in einem Umfang von 5 - 6 Tagwerk“ besitzt, worauf er „bei seinen treibenden konfiderablen Geschäften ein und andere Täge mit Beschaulichkeit des nützlichen Landlebens verbringe und welchen Besitz er seinen Erben als ehrendes Andenken hinterlassen möchte“.
Dann folgt die Bitte, dem bestehenden und durch Zukäufe noch zu erweiternden Besitz zum „Adelssitz Pilgramsheim“ zu erheben.
Au * Der Kotterhof in Niedergiesing (= heute: Nockherberg) geht ebenfalls an Marquart Graf von Kreuth und wird zum Adelssitz Marquartskreith erhoben.
Haidhausen * Der ehemalige Jesuitengarten in Haidhausen wird zu einem Edelsitz mit Niedergerichtsbarkeit erhoben und erhält den Namen Haidenberg.
Untergiesing * Franz Anton von Pilgram verkauft seinen „Edelsitz Pilgramsheim“ an den „Reichsfreiherrn“ Ferdinand Leopold von Adrian-Werburg.
Untergiesing * „Reichsfreiherr“ Ferdinand Leopold von Adrian-Werburg lässt den „Edelsitz Pilgramsheim“ in der „Frankfurter Lotterie“ ausspielen.
Gewinner der Lotterie ist der „churtrierische Kammerherr“ von Horben.
Untergiesing * Der churtrierische Kammerherr von Horben verkauft den Edelsitz Pilgramsheim an den Staatsrat Joseph von Hazzi.
Der Staatsrat ist selbst davon überzeugt, dass der zwischenzeitlich verstorbene Kurfürst Carl Theodor nicht über das Recht verfügt hatte, eine Sitzgerechtigkeit zu verleihen und aus diesem Grund als Landesherr seine Machtbefugnisse überschritten habe. In diesem Selbstverständnis verzichtet er auf die Anerkennung von Pilgramsheim als Adelssitz.
Schwabing * Kurfürst Max IV. Joseph kauft von Stephan von Stengel um 18.000 Gulden den Edelsitz Biederstein. In der Folge wird das Schloss durch den Hofbaumeister Franz Thurn aufgestockt und um zwei Seitenflügel zu einem „Feensitz“ erweitert. Die Umgebung wird durch Friedrich Ludwig Sckell im englischen Stil zu einem Landschaftsgarten umgestaltet.
Untergiesing * Die eingeleiteten Untersuchungen, ob bei der Verleihung der „Hofmarksrechte“ alles mit rechten Dingen zugegangen ist, ziehen sich bis zum Jahr 1804 hin und werfen alles über den Haufen.
Sie kommen zum Ergebnis, dass sowohl die Erteilung der „Jurisdiktion“ über die 68 „Untertanenfamilien“, als auch die „Edelsitzverleihung“ an Franz Anton von Pilgram unstatthaft war und damit ungültig sei.
„Pilgramsheim“ muss wieder der „Niedergerichtsbarkeit“ der „Hofmark Falkenau“, die einverleibten Auer Häuser wieder der „Auer Gerichtsbarkeit“ unterstellt werden.
Im Laufe der Untersuchungen geht das Pilgram'sche Besitztum in mehrere Hände über.
Untergiesing * Der „Geheime Justizreferendar“ von Effner erwirbt das gesamte Anwesen des ehemaligen den „Edelsitzes Pilgramsheim“.
Untergiesing * Das Anwesen des ehemaligen „Edelsitzes Pilgramsheim“ geht an Ignaz Mayer über, „welcher eine der größeren und im besten Betriebe stehende Lederfabrik Baierns daselbst etablirte“.
Die „Giesinger Lederfabrik“ ist nicht nur als „Großgerberei“ tätig, sondern produziert darüber hinaus in enormen Umfang Lederwaren für die „Königlich Baierische Armee“ - und das „im Accord“.
Das ist der Grund, weshalb die „Mayer'sche Militär-Lederfabrik“ bei den eingesessenen Sattlern und Schuhmachern, die sich durch diese um zusätzliche Verdienstmöglichkeiten gebracht und ihre Existenz gefährdet sehen, umstritten ist.
Ignaz Mayer entstammt einer angesehenen Mannheimer jüdischen Kaufmannsfamilie, die dem hochkarätigen Kreis der „Hoffaktoren“ des pfälzischen Kurfürsten angehörte.
Haidhausen * Das vom Landgerichts-Physikus Dr. Sieber im Jahr 1813 erworbene Ridler-Schlössl wird Edelsitz und erhält den Namen Schloss Haidenau.